Damaris Athenes transdisziplinäre Praxis erforscht das Posthumane und wie die durch Technologie vermittelte Lebenserfahrung neue Möglichkeiten bietet, die Materialität des Körpers zu betrachten und zu verstehen, was der Körper sein könnte. Die posthumane Theorie bietet die Möglichkeit, Hierarchien in einer post-anthropozentrischen Welt neu zu untersuchen und die Grenzen zwischen Menschen und Nicht-Menschen zu verwischen. Athene zieht es dorthin, wo uns die Sprache im Stich lässt, nicht aber die körperliche Erfahrung. Ihre Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich, gleiten zwischen dem Realen und dem Irrealen und durchdringen die durchlässigen Grenzen zwischen Körpern, dem Organischen und dem Synthetischen, dem Digitalen und dem Physischen sowie dem 2D/3D-Raum. Die Arbeiten wandeln sich von der Malerei zur Skulptur, zur Performance, zur Fotografie und zur digitalen Collage und kumulieren oft in Installationen. Athenes Praxis mutiert und entwickelt sich, nährt sich selbst wie der Ouroboros und spiegelt die unerbittliche Wiederholung von Bildern im Internet wider. Sie erforscht die fließenden Verbindungen von Materie und Leben, die Verflechtung von Menschen, Tieren, Umwelt und Technologie. Unheimliche Illusionen schaffen eine erhabene und schlüpfrige Realität, die unsere Wahrnehmung stört. Die Verdoppelung verschleiert auf doppelte Weise. Die Arbeiten falten sich in sich selbst und werden zu neuen Formen geknetet. Die Tiefe wird abgeflacht und dann neu geformt. Körperliche Leckagen werden eingedämmt, desinfiziert und kontrolliert. Flüssigkeiten versuchen zu fließen, frieren aber ein und stören. Digitale Flächigkeit und Perfektion verführen, verhindern aber jede sinnliche Befriedigung. Taktil gepolsterte Gemälde verführen mit ihren erotischen Körperformen, Fotografien stellen die Authentizität in Frage, und digitale Collagen verwischen die Grenze zwischen dem Digitalen und dem Physischen. Glasskulpturen sind sowohl flüssig als auch fest, zerbrechlich und doch stark, transparent und doch undurchlässig. Membranen spannen sich und verbergen, was darunter liegt. Athene studiert derzeit dank des Marit Rausing-Stipendiums den MA Ceramics & Glass am Royal College of Art. Sie schloss 2023 mit einem MA Fine Art der City & Guilds of London Art School und 2015 mit einem BA(Hons) in Malerei des Camberwell College of Arts ab. Sie stand 2014 auf der Shortlist für den Hans Brinker Painting Prize in Amsterdam, den Clyde & Co. Art Award im Jahr 2015, den BEEP Painting Prize im Jahr 2018 und den Preis für feministische Fotografie von La Vienisima im Jahr 2021. Athene gründete den Blog Private View, auf dem sie Frauen und nicht-binäre Künstlerinnen interviewt. Athene ist aktuell Teil der MeetFrida-Ausstellung current/s in der Streetside Gallery (Hamburg).
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