MeetJu Schnee

Ju Schnee spielt in ihrem Werk mit den Oberflächen und Oberflächlichkeiten der digital transformierten Welt. Sie arbeitet multimedial und lässt die Realität mit der virtuellen Welt verschmelzen, indem sie digitale Objekte in die physische Welt bringt – und umgekehrt. Das Formenrepertoire welches in Ju Schnees Leinwänden und Skulpturen vorherrscht nimmt den Betrachter mit in eine virtuell scheinende Welt, die sich aus einer Vielzahl an Formen, Materialitäten und Farben zusammensetzt. Die haptischen Arbeiten erhalten durch die in Ju Schnees Werk stets präsente Ebene der Augmented Reality einen zusätzlichen Layer. Auf den Leinwänden wird mithilfe einer weiteren App eine zweite virtuelle Oberfläche sichtbar, welche sich in ständiger Bewegung befindet, physisch jedoch nicht greifbar ist. Dadurch transformiert die physische Leinwand zu einer virtuellen Arbeit ohne Oberfläche, welche über den Smartphone Bildschirm dreidimensional und greifbar scheint. In einer weiteren Werkebene erscheinen durch das Scannen eines QR-Codes virtuelle Skulpturen mit dreidimensionaler Fläche, die scheinbar im realen Raum schweben und fast physisch greifbar werden - letztendlich im Kontrast aber doch nur über den flachen Screen des Smartphones fühlbar sind und eine enorme Diskrepanz zwischen sicht- und fühlbarer Oberfläche schaffen. Damit gelingt Ju Schnee eine Balance zwischen Imagination, Manifestation und Reaktion. Das Formenrepertoire aus Ju Schnees Werk verbildlicht unter anderem die spirituelle Gedankenwelt der Künstlerin, die in der virtuellen Dimension der Kunstwerke fast zu einer begehbaren Landschaft werden und können die haptische Oberfläche physischer Kunstwerke in einer realen Erfahrung erweitern und der Phantasie des Betrachters Raum geben.