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Monotypie
Annabella Kalischs Zeichnungen sind seltsam. Sie erscheinen nicht wie gewöhnliche Zeichnungen. Sind es Zeichnungen, die seltsame Dinge darstellen. Oder sind es Zeichnungen, die gewöhnliche Dinge auf eine seltsame Art zeigen? Sie sind groß. Manche von ihnen wirken wie Fenster oder Türen in eine andere Welt. Ihre Größe bezieht sich auf die zeichnerischen Gesten und Spuren, die Annabella auf dem Papier hinterlässt. Ihre Größe ermöglicht es dem Betrachter in sie einzutauchen. In diesem Sinne sind sie wie Szenarien, Landschaften, die auf den Betrachter warten sich in sie hineinzubegeben. Sie warten darauf, dass wir das Bild vervollständigen. Sie sind wie Träume, wie Alpträume. Ein wenig unwirklich. Was ist nah? Was ist fern? Was ist oben? Was ist unten? Was sehe ich überhaupt? Die Dinge sind nicht wie sie scheinen und alles ist in Bewegung. Wie ein Schatten auf einer Wand eines Raumes, der sich verändert und uns nach seiner Bedeutung fragt. Diese Zeichnungen entstanden über Wochen, über Monate, mit viel Geduld und Intuition. Deswegen fordern sie auch vom Betrachter ebendiese Ruhe und Zeit ein, sich ihnen mit Sensibilität und Vorsicht zu nähern... so als würden Sie nachts durch eine unbekannte Landschaft voller bekannter Schatten wandern.
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