Neun Künstler*innen der MeetFrida Foundation setzen ab dem 19. Mai mit einer Schaufensterausstellung neue Kunstimpulse an der Mönckebergstraße. Sie zeigen das kreative Potenzial im Mönckebergviertel und setzt ein Zeichen für die Integration von Kunst un Kultur in der Innenstadt.
Die Ausstellung läuft ab dem 19. Mai bis zum September 2023 und bespielt die gesamte Front zur Mönckebergstraße sowie Teile der Langen Mühren. Sie gibt dem ehemaligen Galeria Kaufhof-Gebäude, das bis 2025 komplett saniert und umgebaut wird, einen neuen Kunstbezug. Die ausgestellten 2m x 3m großen Drucke zeigen mitten in der Hamburger Innenstadt eine breite Auswahl an Auseinandersetzungen mit künstlerischen Arbeitsprozessen und Inspirationen und senden künstlerische Impulse aus, die zum Stehenbleiben und Verweilen einladen.
Gezeigt werden Werke der MeetFrida-Künstler*innen Darko Nikolic, Stephan Hohenthanner, Simone Karl, Malwin Faber, Sibylle Mayr, Joséphine Sagna, David Friedemann, Marie Mewes und Klara Schoell. Die nebenstehendem QR-Codes halten weitere informationen über die Werke und die Kunstschaffenden bereit.
Dies ist eine Initiative der MeetFrida Foundation und Tishman Speyer.
In der formalen Gestaltung ist Darko Caramello Nikolic von der Op- und Urban Art sowie des Suprematismus beeinflusst. Sein Werk ist durchgängig konzeptioneller Natur und von abstraktem Charakter. Inspiriert wird der Künstler von Mustern und Strukturen jeder Art, an jedem Ort. Er wird von ihnen gefunden und berührt, gerne unerwartet und ungesucht. Im Inhalt orientiert er sich gern an philosophischen Fragestellungen der Aufklärung. Diese Fragen erneut, und zwar in Form eines Gemäldes, zu stellen ist für ihn eine spannende Art um an neue Lösungen heranzugehen und daraus eine eigene Ästhetik zu entwickeln.
Jedes Bild ist eine Reise, zu Beginn weiß man nicht wie lange oder beschwerlich sie werden wird. Doch ist sie angetreten gehe ich den Prozess zu Ende bis das Bild vor meinem Auge zum Stillstand kommt und die Reise beendet ist. Es kommt vor, dass man dabei euphorisch ist und sich freut oder sich die Haare rauft weil man zweifelt, grübelt und scheitert, seine eigenen Grenzen, des für sich Machbaren und des eigenen Wesens streift. Doch das für mich Wichtigste ist, den Weg zu gehen bis sich eine Stille einstellt, in meinen Sinnen und meinem Geist.
Simone Karl
Simone Karls Collagen beschäftigen sich zentral mit Themen von feministischer und queerer Körperlichkeit. Obwohl die menschliche Form stets als organische Schlüsselfigur präsent ist, sind die Grenzen des Körperlichen fließend. Es gehen nicht nur Haut, Haar, Stoffe, kristalline Formen und Umwelt ineinander über - auch die binären Geschlechtsmerkmale werden unklar und widersprechen einer ständigen Anfrage der Betrachterln nach binärer Einordnung. Es entsteht ein Hybrid aus Körpermerkmalen, welcher weder Frau noch Mann, sondern vor allem ein Organismus ist. Das rein Äußere wird weniger relevant und das Innerste kehrt sich unabhängig vom Geschlecht wortwörtlich nach Außen. Die Collage wird selbst zum organischen Objekt. Mit geschichteten Löchern ins Innere, topografischen Oberflächen und einem körperlichen Wachstum ins Äußere reflektieren die Arbeiten, welche vorwiegend aus queeren Magazinen entstehen, die Vielfalt körperlicher und geschlechtlicher Möglichkeiten.
Simone Karl arbeitet als bildende Künstlerin in Hamburg. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Collagen und Installationen. Ihre Werke wurden in Deutschland, Italien, Slowenien, Belgien und den Vereinigten Staaten gezeigt. Sie wurde unter anderem mit dem Collagenpreis des Willi Münzenberg Forums ausgezeichnet und war Stipendiatin der Claussen-Simon-Stiftung und der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
Malwin Faber schafft komplexe Synergien aus gestischen Spuren, scharfkantigen Ausschnitten, Linien und Materialbeschaffenheiten. Die Fülle unterschiedlicher, ineinander verwobener Farben und Formen wirkt zunächst wie ein gordischer Knoten, der die volle Aufmerksamkeit des Betrachters fordert. Faber setzt auf ein faszinierendes Wechselspiel scheinbar widersprüchlicher Bilder und äußerlich gegensätzlicher Prominenz: das Kleinteilige mit dem Großflächigen, geometrische Elemente kontrastiert mit ausladenden indexikalischen Zeichen, Konvergenz mit Fliehkraft. Am auffälligsten ist die Gleichzeitigkeit von Geschwindigkeit und Ruhe, von Zufall und Präzision. Die allmähliche Komposition des Bildes gleicht einer Jazz-Improvisation; es ist eine Mischung aus Freiheit und Disziplin mit wechselnden Rhythmen.
In den Arbeiten von Sibylle Mayr kann man Lebensformen kennenlernen, die zugleich fremd und doch vertraut scheinen, entsprungen aus Meer, Mensch oder Mars. Wesen und Organe lassen Verbindungen erkennen und machen das Nichtselbstverständliche sichtbar. Mit Vorliebe lässt sich Sibylle Mayr auf formale Duplizitäten ein, geschaffen, um wesentliche Antriebe des Lebens zu zeigen. In der aktuellsten Arbeitsreihe betont sie erneut das stete Bemühen des Menschen, das wilde bewegte Außen nach Drinnen zu holen, um es zu sammeln, besitzen, zu zähmen vielleicht. Die Aussichtslosigkeit dieses Unternehmens erzählt sich durch die Unschärfen des Lebendigen und das beinahe plastische Hervortreten des Werkzeuges aus dem Bild.
Sibylle Mayr arbeitet als bildende Künstlerin in Hamburg. Der künstlerische Schwerpunkt liegt inzwischen auf Ölmalerei und Installation. Ihre Werke wurden in Deutschland, Österreich, Israel, Costa Rica und Neuseeland gezeigt. Sie wurde als Austauschkünstlerin ihrer ersten Heimatstadt für die Partnerstadt in Israel ausgewählt und hat im vergangenen Jahr (2022) das Sommerstipendium der Stadt Hamburg und der Roger-Willemsen-Stiftung
Joséphine Sagna ist eine deutsch-senegalesische Künstlerin und Designerin, geboren in Stuttgart, Deutschland, die jetzt in Hamburg lebt. Sie lässt ihre multiethnische Identität tief in ihr künstlerisches Schaffen einfließen. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen vor allem die multikulturellen, schwarzen und weiblichen Erfahrungen in einer Überwiegend weißen Gesellschaft. Sagnas Kunst diskutiert und thematisiert Vorurteile, alltäglichen Rassismus, Reaktionen, unterschiedliche Sichtweisen, sei es aus dem eigenen Auge oder aus den Augen anderer, Intimität und Selbstdarstellung, aber auch, wo Sagna sich selbst inmitten von all dem sieht. Ihre Werke bestechen durch leuchtende Farben und einen lebendigen, expressiven Stil.
Obwohl ihr malerischer Ansatz in einer figurativen Tradition verwurzelt ist, löst sie sich von einschränkenden Vorstellungen und lässt das Abstrakte in ihren kreativen Prozess einfließen.
Die Idee des Künstlers ist es, mit den unzähligen fragmentierten Silhouetten, aus denen sich seine Bilder zusammensetzen, den Blick auf eine amorphe Menschenmasse in einer pulsierenden Metropole zu symbolisieren: Oberflächlich betrachtet, zeigen sich wogende Formen, Linien und Farben. Erst wenn man sich vertieft, wird das Besondere, das Individuum in einem Szenario, offenbar. Dabei haucht David Friedemann seinen flüchtigen Figuren mit verschiedenen Materialien und Strukturen Leben ein und erschafft so zahllose fesselnde, wenn auch flüchtige Gegenüber für den Betrachter.
Ein kleines Oval, einige kraftvolle Linien - mehr braucht es nicht, damit der Betrachter in scheinbar zufälligen Strichen und Formen einen Menschen erkennt. Ob sich diese in David Friedemanns Gemälden verborgenen Figuren dem Auge offenbaren und welche Szenarien sie darstellen, hängt ganz von demjenigen ab, der sie sucht. Von seiner Tagesstimmung seinen Träumen und Erinnerungen. Gut möglich, dass sich ihm heute beim Blick auf das Bild ein auf der Wiese liegendes Pärchen zeigt, das morgen - bei anderer Laune - bereits wieder unsichtbar ist.
Marie Mewes, sie ist in New York auf die Welt gekommen, hat in Düsseldorf Grafik Design studiert und lebt nun als Künstlerin in Hamburg. Malen ist für Marie wie eine experimentelle Reise. Am liebsten malt sie mit Acryl, sie liebt die satten Farben. Teilweise verbindet sie Gemaltes mit Geklebtem auf ihren Bildern. Sie fängt Menschen/Momente/Eindrücke ein, lässt sie durch sich hindurchfliessen und transformiert sie so zu etwas Neuem. Ihre Intention ist es, mit ihren Bildern zu berühren.
Klara Schoell ist Malerin aus Hamburg. Ihre Malerei ist ein Spiel zwischen Erhalten und Zerstören, eine Interaktion verschiedener emotionaler Zustände. Diese manifestiert sich in vielen Schichten und Transparenzen auf der Leinwand und erzeugt so ihren ganz eigenen Farbklang. Ein Bild begleitet die Künstlerin oft über einen längeren Zeitraum. Klara Schoell beginnt ein Bild intuitiv, abstrakt und expressiv. erst nach einigen Malsessions beginnt sie entstandene Flächen in eine Ordnung zu bringen und sich auf ein konkretes Bildmotiv festzulegen. Sie zeigt sensible Momente aus ihrem Leben, die einladen die eigenen Erfahrungen zu assoziieren.
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